Bericht zum Besuch von Harm Paulsen im Schützenhaus am 8.11.2022
Nun wissen wir Bescheid!
Am 8.11.2022 war ER bei uns im Schützenhaus des Halsbecker Schützenvereins zu Gast - Harm Paulsen, Experimental Archäologe und langjähriger Mitarbeiter im Landesmuseum Schloss Gottorf und bekannt aus der Wissenschaftsserie „Terra X“.
In seinem 90-minütigen Vortrag hat uns Harm ausführlich über die Entstehungsgeschichte von Pfeil und Bogen in den letzten 50.000 Jahren berichtet. Darüber, dass in der Nähe von Ahrensburg die ältesten Pfeil-Fragmente der Welt - ca. 12.000 Jahre alt - gefunden wurden. Er war dabei, als der Tod von Ötzi untersucht wurde. Er erzählte uns, wann, warum und wie die verschiedenen Bogenarten weltweit „erfunden“ wurden und welche Pfeilspitzen zu welchem Zweck im Einsatz waren. Als Experimental Archäologe wurde er immer sofort zu vielen Ausgrabungen auf der Welt gerufen wenn es darum ging, einen neuen archäologischen Fund zur Prüfung nachzubauen. Ein ganzes Auto voll solcher Repliken hatte er uns mitgebracht und erklärt, so auch einen kleinen Skythen Bogen, ein sogenannter Komposite-Bogen aus Holz, Horn und Tiersehnen und besonderen Klebern, der trotz seiner geringen Größe eine sehr hohe Durchschlagskraft hatte und als Vorbild für die Bögen vieler Steppenvölker diente. Spaßige Erzählungen, z.B. darüber, wie es endete einen Langbogen auf einem Pferd einsetzen zu wollen, machten seinen Vortrag sehr unterhaltsam und am Ende gab es noch die Gelegenheit für alle Besucher, die zahlreichen Bögen, Pfeile, Köcher und Speere zu bestaunen und mit Harm zu diskutieren.
Wir von der Bogensport Gemeinschaft Halstenbek-Waldenau sind stolz darauf, dass wir Harm zu uns einladen konnten, und wir danken Günther Steffen und Angela Steffen für ihre Bereitschaft, uns das Restaurant im Schützenhaus zur Verfügung zu stellen und Yvonne Melcher uns alle mit Getränken zu versorgen.
Übrigens --- Amazonen Staaten, hat es wohl nicht gegeben, wenn auch Amazonen als Leibwächter*innen in vielen alten Reichen eingesetzt wurden. Robin Hood, wäre, wenn es ihn denn gegeben hätte, auch nicht mit 2m langen Langbögen, die im Übrigen von den Angeln-Sachsen aus Schleswig-Holstein nach England gebracht wurden, im Geäst der Bäume von Sherwood-Forest herumgeklettert. Und Ötzi wurde wohl von einem Mitglied seiner eigenen Sippe bei einer Pause ermordet, was man daraus schließt, dass all seine Ausrüstungsgegenstände einschließlich einer wertvollen Kupferaxt nicht vom Schützen entwendet wurden, sondern alle mit in seinem eisigen Grab lagen.
Bogenschießen ist also nicht nur ein vielseitiger Sport, sondern hat auch eine spannende Geschichte. Man muss nur kommen, mitmachen und zuhören. Wir freuen uns auf euch!!